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AutorenbildTamer Kandemir

Der Kampf um jeden einzelnen Wähler

Die FDP hat einen geringen Anteil von Stammwählern und sie muss ständig um jede einzelne Wählerin, jeden einzelnen Wähler kämpfen, sie von der liberalen Politik überzeugen. Diese Volatilität hat den Nachteil, dass man auch keinen Fehler verzeiht und meistens keine zweite Chance einräumt. Diese Mentalität nutzt letztendlich dann anderen Parteien, am Ende vielleicht sogar extremen.

Wie man vielleicht auf dem Bild sehen kann, war meine Stimmung zu diesem Zeitpunkt noch positiv. Denn wenn auch ganz knapp, war die Nachricht doch schon erfreulich, dass die FDP bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg wohl wieder die 5 Prozent-Hürde erklimmen wird. Verdient hätte sie es jedenfalls, denn sie hat bisher eine hervorragende Politik gemacht, so gut, wie man in der Opposition halt auch Politik gestalten kann. Jedenfalls hat sie das Hamburger Parlament liberal und konsequent im Dickicht einer linken Mehrheit mehr als bereichert. Klein aber fein. In den Umfragen lag sie in den letzten Monaten zwischen 7 und 8 Prozent. Bis Thüringen auch der FDP in Hamburg einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und sie leider in den Umfragen abgestürzt ist.


Selbstverständlich kann man niemanden vorwerfen, wie man gewählt hat und gar zwingen, eine Partei zu wählen, letztendlich ist Gott sei Dank das Volk der Souverän und der König in einer Demokratie. Jedoch ist es trotzdem enttäuschend, wie volatil und flexibel eine Haltung und die Werte geworden sind. Denn letztendlich muss man sich wirklich fragen, wo denn plötzlich die 2- 3 Prozent hingegangen sind, die vor Thüringen die FDP gewählt hätten und, aus welchen Gründen auch immer, schließlich gewechselt sind. Es gibt diese berühmte Statistik bezüglich der Wanderschaft der Wählerinnen und Wähler, die man auch als Wechselwähler bezeichnen kann. Es sollte jedem klar sein, dass keine Partei der anderen Partei ähnelt, vielleicht ähneln sich einige Punkte, aber insgesamt sollte eine jeweilige Partei ein Unikat sein. Die FDP ist liberal, sie ist nicht sozialdemokratisch, sie ist nicht konservativ, sie ist nicht links, sie ist nicht populistisch, ganz zu schweigen rechtsextrem. Sie ist liberal. Das hat sich auch nach Thüringen nicht geändert und wird sich auch nie ändern.


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man insbesondere die FDP meistens nach der Arbeit der Bundespartei und mittlerweile auch nach Ereignissen in anderen Landesparlamenten beurteilt. Leider versäumt man es, die Partei auf Grundlage ihrer kommunalen - und ehrenamtlichen- Arbeit vor Ort zu bewerten. Was können die wundervollen ehrenamtlich engagierten Hamburger Liberalen für den Fehler der Kolleginnen und Kollegen in Thüringen, der leider gemacht, aber insgesamt schnell auch wieder korrigiert wurde. Letztendlich haben aber die Bürgerinnen und Bürger entschieden. Und letztendlich ist die AfD drin - und die FDP draussen. Welch Ironie. Danke.

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