Abstand halten - Zuhause bleiben. Zwei Sätze, große Wirkung. Im Zeitalter des Gigabits können viele Menschen erreicht werden, um Maßnahmen mitzuteilen, die vor dem Virus schützen können. Vor hundert Jahren jedoch waren die Soziale Medien einzig die Zeitungen, mit denen die Bevölkerung möglichst schnell informiert werden konnten. Die Frage ist deshalb, ob viele Millionen Menschen beispielsweise vor der Spanischen Grippe hätten gerettet werden können, hätte es damals schon das Internet gegeben?
Das Internet ist ein wahres Segen
Die Kommunikation im Zeitalter der Digitalisierung hat man bis vor einigen Wochen als Selbstverständlichkeit angesehen, weniger als Segen oder eine besondere Innovation. Vielen Menschen fällt mittlerweile gar nicht mehr auf, welche Innovationen das Leben bereichern, wie wir uns technologisch rasant (weiter)entwickeln. Vor 100 Jahren war die Gesellschaft noch fasziniert, wenn neue Erfindungen das Leben erleichtert haben, man freute sich wie ein kleines Kind, man war neugierig, fasziniert, es wurde als Wunder, als Segen angesehen und man dankte am Ende nicht nur dem Erfinder, sondern auch dem lieben Gott. Heute ist alles selbstverständlich, vielleicht dreht sich die Welt auch mittlerweile zu schnell. Gerade jetzt würde ich mich mal fragen, wer eigentlich das Toilettenpapier erfunden hat, denn gerade heute, wo es rar ist, weiß man diese Erfindung doch zu schätzen. Es ist nichts selbstverständlich, gar nichts.
Ohne Whatsapp würde man nur die Stimme hören
Wie das Internet, die Sozialen Medien, ein Fluch und Segen zugleich. Gerade in diesen Tagen aber eher ein ganz klares Segen. Wie soll ich sonst mit meinen Eltern kommunizieren, die ich mittlerweile seit 5 Tagen nicht persönlich sehe, aber mich per WhatsApp mit ihnen wenigstens von Gesicht zu Gesicht unterhalten kann Wer hätte jemals gedacht, dass ich mal für meine Eltern einkaufen und die Sachen einfach vor ihrer Haustür abstellen würde Eine ungewöhnliche Situation, aber völlig richtig. Meine Eltern sind über 80 und auch gesundheitlich vorbelastet, es gibt keine Alternative. Aber es ist auch richtig, dass ich unsere gemeinsamen Frühstücke in unserer Stamm-Bäckerei sehr vermisse.
Vielen Dank an die großen Visionäre und Pioniere!
Es ist in dieser schwierigen Zeit nicht hoch genug anzurechnen, dass unser Leben doch nicht soweit eingeschränkt wird, dass es nicht liebenswert - und lebenswert bleibt. Wir können froh sein, dass wir heute leben, auch wenn die aktuelle Situation natürlich un- und aussergewöhnlich, besorgniserregend und, wenn man sich Italien anschaut, schrecklich ist. Trotzdem leben wir in einer Zeit, in der durch Internet und den Sozialen Medien die Bevölkerung so wahnsinnig schnell erreicht werden kann, eine Gesellschaft in einer Krisensituation unglaublich gezielt und umfangreich vorbereitet und dementsprechend auch präventiv agieren kann. Ich wünschte mir, dass das Internet bereits vor 100 Jahren erfunden gewesen wäre. Denn durch die ,,Spanische Grippe" beispielsweise starben Anfang des Jahrhunderts unglaubliche 50 Mio. Menschen, weil viele auch nicht informiert gewesen sind und nicht wussten, wie sie sich verhalten sollten. Ich halte Abstand - Wir bleiben zuhause: alleine dieser Aufruf hätte sicherlich vielen Millionen Menschen das Leben gerettet. Das Internet ist heute ein Segen, vielen Dank an die großartigen Pioniere!
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