Gerade in diesen von Populismus und Polarisierung, Rassismus und Diskriminierung geprägten Zeit, in der auch insbesondere der Antisemitismus wieder in alle Schichten der Gesellschaft eingedrungen zu sein scheint, wird die NS-Erinnerungskultur immer wichtiger.
Das Europagymnasium Kerpen beeindruckt mit neuem Projekt
Es ist schon faszinierend, auf was man in Kerpen stoßen kann, wenn man sogar nur Geld abheben möchte und auf dem Stiftsplatz diese Holztafel mit bestimmten Gesichtern erblickt. Ich hoffe, diese sind bisher vielen aufgefallen, oder man hat sich wenigstens gefragt, was mit den Fotos ausgesagt werden soll. Auch ich habe mich gefragt, bis ich erfahren durfte, dass es sich um Aktionen des Europagymnasiums handelt, die wohl mit der Ausstellung und dem Themenabend ,,Man nahm Dir Deinen Namen fort" gegen das Vergessen zum 75. Jahrestag der Befreiung der Konzentrierungslager zusammenhängt, die am 19. März in der Aula des Europagymnasiums stattfinden soll! So dokumentiert die Ausstellung beispielsweise den Weg der europäischen Juden nach Auschwitz anschaulich am Schicksal des Kerpeners Fred Roer und seiner Familie und vieles mehr. Eine tolle, eine wichtige Aktion der Schüler des Europagymnasiums, die doch stolz macht. Denn gerade in diesen Zeiten muss die Erinnerungskultur gestärkt werden und wie sie auch selbst schreiben: In der Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt und in Sorge über antisemitische und rassistische Tendenzen unserer Gegenwart möchten wir so in unserer Schule ein Zeichen gegen Hetze und Intoleranz setzen! FDP-Kreistagfraktion fördert die NS-Erinnerungskultur
Dem stimme ich uneingeschränkt zu, denn die offene Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit ist Voraussetzung in einer demokratischer Bildung. Deshalb habe ich damals einen Antrag geschrieben, wonach mit einem entsprechenden Konzept in den nächsten Jahren, Maßnahmen des Rhein-Erft- Kreises im Bereich der NS-Erinnerungskultur mit insgesamt 100.000 Euro, inklusive einem Budget für Fahrtkosten für Schulen, die das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln sowie die NS-Dokumentation Vogelsang besuchen möchten, gestärkt werden soll. Dieser Antrag wurde schließlich auf Initiative der FDP-Kreistagsfraktion, gemeinsam mit den Koalitionspartnern von CDU und Grünen eingebracht und in den entsprechenden Ausschüssen einstimmig beschlossen.
Und so verabschiedete im Oktober 2019 als letzte Instanz der Kreistag endlich das Konzept zur Aufrechterhaltung der Erinnerung an die Zeit und die Verbrechen des Nationalsozialismus (1933-1945) mit den Handlungsfeldern:
Vermittlung der Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus
Sichtbarmachung der Lebenswelt der Menschen im Nationalsozialismus und Erinnerung an den Nationalsozialismus für die eigene Zukunftsgestaltung
NS-Dokumentationszentrum im Rhein-Erft-Kreis
Niemand soll sagen, dass man in der Politik nichts bewegen könne. Wichtig ist nur der Wille, auch wenn man sicherlich oft dicke Bretter bohren muss. Ausserdem stimmt es auch nicht, was Helmut Schmidt gesagt hat. Ich glaube nicht, dass Politiker zum Arzt gehen sollen, wenn sie Visionen haben. Ohne Visionen sind Politiker nur Politiker, ich kenne aber viele Staatsmänner mit Visonen, die heute Legenden sind. Meine persönliche Vision ist ein eigenes NS-Dokumentationszentrum im Rhein-Erft-Kreis. Dafür bin ich auch bereit, sehr dicke Bretter zu bohren. Allein der Wille zählt...
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